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Eine Mietaktivistin mit den Forderungen der Initiative "Stop Heimstaden" in der Kurfürstenstraße.

© Marian Schuth

Für mehr Mieterschutz in Berlin: Heimstaden-Bewohner übergeben Forderungspapier an Immobilienkonzern

Die Initiative „Stop Heimstaden“ erhofft sich einen Verhandlungsstart. Das schwedische Unternehmen bietet Gespräch mit CEO an.

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Vor dem edlen 50er-Jahre-Hochhaus am Kurfürstendamm 32 hält am Montagmorgen eine Mietaktivistin ein Plakat in die Höhe. In dem Gebäude hat neben dem Friseursalon Udo Walz auch die Skjerven Group, zu der das schwedische Immobilienunternehmen Heimstaden gehört, ihren Berliner Sitz. Auf dem Plakat der Mieterin stehen vier Forderungen des Netzwerks „Stop Heimstaden“.

Diese sind: Ein „generelles und ausnahmsloses Umwandlungsverbot, ein Mitbestimmungsrecht durch Mieter*innenbeiräte, ein Einfrieren der Mieten auf dem Stand des 24. November, sowie die unverzügliche Neuvermietung leerstehender Wohnungen“.

Zeitgleich treffen sich Delegierte der Initiative um 10 Uhr an den Unternehmensniederlassungen Heimstadens am Kurfürstendamm und in der Friedrichstraße. Ihnen reicht die Abwendungsvereinbarung zu mehr Mieterschutz nicht, die das Unternehmen kürzlich mit den Bezirken unterschrieben hat, sie fordern weitere Zugeständnisse. Heimstaden hatte unterdessen angekündigt, Kontakt mit protestierenden Mieterinitiativen aufnehmen zu wollen.

Heimstaden bietet Gespräch mit Managern an

„Das begrüßen wir, aber wir wollen uns in den Gesprächen nicht berieseln lassen“, sagt eine Delegierte der Initiative„Stop Heimstaden“, die ihren Namen nicht nennen möchte. Inzwischen liegt dem Netzwerk ein Angebot für ein Videotelefonat mit Heimstaden-CEO Patrik Hall und der Heimstaden-Deutschlandchefin Caroline Oelmann vor, wie Pressesprecher Luca Niefanger bestätigt.

Eine Mietaktivistin mit Forderungen der Initiative "Stop Heimstaden"

© Marian Schuth

Die Mieterin sagt: „Das Gespräch muss vorbereitet werden. Wir wollen heute unsere Forderungen übergeben, um eine Gesprächsgrundlage zu haben“. In einem offenen Brief an das Unternehmen sowie den Senat und die Bezirke, schlägt das Netzwerk den 10. Dezember als Gesprächstermin vor.

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Am Kurfürstendamm ist die Übergabe nicht erfolgreich. Ein Mitarbeiter will das Plakat nicht entgegennehmen und empfiehlt, stattdessen per E-Mail einen Termin auszumachen. „Aber immerhin, das ist auch ein Erfolg. Sie wissen jetzt Bescheid“, sagt die Mietaktivistin hinterher. In der Friedrichstraße ist „Stop Heimstaden“ erfolgreicher. Dort wird das Plakat mit den vier Hauptforderungen von Heimstaden-Managerin Caroline Oelmann und Pressesprecher Bernd Arts entgegengenommen.

Initiative fordert „ausnahmsloses Umwandlungsverbot“

In den vergangenen Monaten hatte Heimstaden rund 130 Immobilien in Berlin erworben. In der kürzlich für 82 Häuser unterzeichneten Abwendungsvereinbarung mit den Bezirken verpflichtet sich das Unternehmen unter anderem dazu, für die Dauer von 20 Jahren auf Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen zu verzichten. Dieser Schutz betrifft allerdings nur die in Milieuschutzgebieten liegenden Häuser.

„Stop Heimstaden“ nennt daher die vier benannten Forderungen auf dem Plakat der Mietaktivistin.

Marian Schuth

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